PADERBORN. Am gestrigen Sonntag ist die große kunst- und kulturhistorische Ausstellung „CARITAS – Nächstenliebe von den frühen Christen bis zur Gegenwart“ (23. Juli bis 13. Dezember) im Diözesanmuseum Paderborn nach gut vier Monaten mit rund 55.000 Besuchern erfolgreich zu Ende gegangen. Die Ausstellung zeigte mit hochkarätigen Exponaten aus internationalen Museen, wie sich das Gebot der Nächstenliebe unter den sich wandelnden historischen Verhältnissen ausgewirkt und in bedeutenden Werken der Kunst auf je eigene Weise zur Darstellung gefunden hat.                                                        

„Dass wir mit dieser Ausstellung im Jahr 2015 ein so brandaktuelles Thema behandeln würden, haben wir bei den ersten Planungen nicht absehen können. Die Ausstellung konnte keine Antworten auf die derzeit brennenden Fragen geben, jedoch bei den Besuchern zum Nachdenken anregen, um über die Einsichten in die große Geschichte des Helfens hinaus zu eigenem Engagement zu motivieren“, sagt Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Direktor des Diözesanmuseums Paderborn. 

Glücklich zeigten sich die Ausstellungsmacher über die zahlreichen Einzelbesucher aller Generationen sowie über die Vielzahl an Gruppen, die aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Raum, etwa Skandinavien, den BeNeLux-Ländern, Frankreich und England, nach Paderborn kamen. Auch Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Gesellschaft kamen nach Paderborn und waren begeistert, darunter der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), die Bischöfe von Osnabrück, Speyer und Würzburg Franz-Josef Bode, Karl-Heinz Wiesemann und Friedhelm Hofmann, der diesjährige Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Navid Kermani, Schriftsteller, Theater- und Drehbuchautor Dimitré Dinev oder Musiker Michael Patrick Kelly.

Das Medienecho im deutschsprachigen Raum fiel ebenso breit wie positiv aus. Besonders hervorgehoben wurden hier die Bedeutung und Aktualität des Themas sowie die Fülle und einmalige Zusammenstellung der hochkarätigen Exponate. Zahlreiche ausländische Medien berichteten ebenfalls über die Schau in Paderborn, insbesondere aus dem BeNeLux-Raum.

Ergänzt wurde die Ausstellung durch ein in der Geschichte des Hauses bislang einmaliges Begleitprogramm. „Unsere Veranstaltungspalette war noch nie so bunt und vielseitig wie bei Caritas. Die Zusammenarbeit und Kooperation mit unterschiedlichen Verbänden und Organisationen, seien es die Paderborner Universität oder Schulen, inklusive Gruppen, Flüchtlinge sowie Organisationen wie die Welthungerhilfe oder amnesty international haben nicht nur sehr viel Spaß gemacht, sondern auch wichtige Weichen für künftige Projekte gestellt“, sagt Dr. Christiane Ruhmann, Kuratorin der Ausstellung. Auch für körperlich eingeschränkte Besucher gab es zahlreiche Angebote, etwa Führungen in Gebärdensprache und für Blinde. Der Kooperationspartner Malteser Hilfsdienst Westfalen-Lippe unterstützte Menschen mit Gehbehinderung oder im Rollstuhl mittels eines Tragestuhls bei ihrem Museumsbesuch. Ein Service, der häufig und gerne in Anspruch genommen wurde.

Die nächste große Ausstellung ist ebenfalls schon in Planung. „Im Frühjahr 2017 stehen die WUNDER ROMS im Zentrum einer Ausstellung, die sich den vatikanischen Sammlungen im Blick des Nordens von der Spätantike bis zur Gegenwart widmet“, kündigt Christoph Stiegemann an. Somit geht der Reigen der großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellungen in der Paderstadt weiter: „799 – Kunst und Kultur der Karolingerzeit“ (1999), „Canossa 1077 – Erschütterung der Welt“ (2006), „Franziskus – Licht aus Assisi“ (2011/12) sowie „CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter“ (2013) und „CARITAS – Nächstenliebe von den frühen Christen bis zur Gegenwart“ (2015).

Weitere Informationen unter: caritas-ausstellung.de